Kooperationen



Flüchtlingssozialarbeit

Flucht und Vertreibung sind beständige Themen der Menschheitsgeschichte, Hilfe und Unterstützung für Menschen in Not sind originäre Aufgaben von Diakonie und Kirche. Deshalb sehen wir unseren diakonischen Auftrag auch im Beistand für geflüchtete Menschen. Ulm ist eine Internationale Stadt und verbindet dies mit dem Anspruch, sich Menschen fremder Herkunft offen zu zeigen und sie willkommen zu heißen. Hierzu wollen wie einen Beitrag leisten.

Der Fachbereich Flüchtlingssozialarbeit der Diakonischen Bezirksstelle Ulm ist im Auftrag der Stadt Ulm für die Sozialberatung von Menschen im Asylverfahren zuständig. Tätig sind wir im Sozialraum West und in Kooperation mit der Caritas Ulm im Sozialraum Eselsberg/Ulmer Norden.

Unsere Arbeit umfasst die psychosoziale, sozialrechtliche und alltagsrelevante Beratung von geflüchteten Menschen. Beispielsweise unterstützen wir bei der Einschulung von Kindern, informieren über die neue Umgebung oder geben Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen.

Zu unseren Aufgaben gehören auch der Aufbau und die Pflege von Netzwerken in der kommunalen Flüchtlingssozialarbeit. Wir planen und koordinieren Projekte innerhalb des Diakonieverbandes und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen.

Neben den hauptamtlichen Strukturen der Flüchtlingssozialarbeit hat bürgerschaftliches Engagement eine wichtige Funktion für geflüchtete Menschen. Wir unterstützen ehrenamtliches Engagement im Sozialraum und akquirieren und begleiten die ehrenamtlich Tätigen in ihrem jeweiligen Einsatzbereich.



Menschlichkeit-Ulm e.V.

Menschlichkeit-Ulm e.V. ist ein eingetragener gemeinnütziger, mildtätiger und überparteilicher Verein mit dem Sitz in Ulm. Die Ziele des Vereins sind die Förderung der Hilfe für politisch, ethnisch oder religiös Verfolgte sowie Hilfe für Flüchtlinge, die Förderung des Völkerverständigungsgedankens sowie mildtätige Zwecke. Die Lebensbedingungen für Asylbewerber/innen und Flüchtlinge sollen verbessert und die Aufklärung der Bevölkerung über Fluchtgründe, die Situation in den Herkunftsländern sowie über die Lebenssituation von Flüchtlingen hier in Deutschland betrieben werden. Es werden Kontakte zwischen der deutschen und ausländischen Bevölkerung durch gemeinsame Veranstaltungen hergestellt und praktische Unterstützung von Flüchtlingen regional und überregional geleistet.

Zum einen hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, die Erstaufnahme der Flüchtlinge praktisch zu unterstützen. Dabei wurde bis jetzt sowohl beim Aufbau als auch bei der Einkleidung und Begleitung von Flüchtlingen in verschiedenen Flüchtlingsaufnahmestellen mitgearbeitet. Zudem wird versucht, aktiv die Lebensbedingungen der Flüchtlinge zu verbessern, indem beispielsweise warme Kleidung für den kommenden Winter oder andere Sachspenden organisiert und verteilt werden. Dies geschieht im Austausch mit der Diakonie Ulm, um unnötigen Müll zu vermeiden. Für weiterreisende Flüchtlinge wurden von Ikea gefüllte Rucksäcke bereitgestellt, die an Flüchtlinge verteilt werden, die noch größere Reisen vor sich haben. Für neu eingeschulte Flüchtlingskinder wurde ein Spendenaufruf gestartet und es konnten 30 Schultüten und Schulranzen bereitgestellt werden.

Zum anderen möchte der Verein Integration vorantreiben und versuchen Kontakt zu Ulmer Bürgern herzustellen, um Angst und Misstrauen in der deutschen Bevölkerung zu reduzieren und den Flüchtlingen eine Möglichkeit zu bieten, die deutsche Sprache und Kultur zu erlenen. Diesbezüglich nahm der Verein Kontakte zu Ulmer Sportvereinen auf. Daraus entstand ein wöchentliches Fußballtraining beim SSV Ulm für junge Flüchtlingsmänner, die von Ehrenamtlichen von Menschlichkeit-Ulm begleitet werden. Zudem wird der Verein mit Flüchtlingen regelmäßig zu den Handballspielen des TSG Söflingen eingeladen. Zum Zwecke der Kulturenbegegnung wurde ein Sommerfest für Ulmer Bürger und Flüchtlinge organisiert. Zudem wurden bereits Mal- und Bastelvormittage mit Kindern durchgeführt. Diese möchte der Verein nun auf regelmäßigerer Basis einbauen und auch Möglichkeiten für Hausaufgabenbetreuung, gemeinsames Kochen und Backen eröffnen. Außerdem sind Musik – und Tanzprojekte geplant.



Moving Rhizomes / Projekt: Before I die

Worum geht es in diesem Projekt?

"Before I die" ist eine Performance mit Tanz, Visuals und Musik, die am 21., 22. und 23. Juli 2016 im Standthaus in Ulm aufgeführt werden wird. Tänzer, Sound- und Visual Artists werden dieses Event gemeinsam mit Flüchtlingen aus verschiedenden Teilen der Welt gestalten. Die Umsetzung dieses Projekts verlang nach ausgiebiger Recherche in den verschiedenen Flüchtlingsunterkünften. Es gibt gemeinsame Workshops, in denen eine gemeinsame Sprache erarbeitet wird und bei denen wir mit Flüchtlingen in Kontakt kommen, die am Ende aktiv am Projekt mitwirken.

Die Einnahmen aus dem Ticketkverkauf bei den Aufführungen werden zu 100% an Flüchtlingsinitiativen gespendet.

Wer oder was ist Moving Rhizomes?

"Wir sind eine Gruppe bestehend aus Künstlern, Tänzern und Designern die sich zusammen geschlossen haben, um interdisziplinäre Performances und Installationen umzusetzen. Es geht uns dabei nicht allein um die Präsentation künstlerischer Ideen und Konzepte, wir wollen auch unsere Umwelt positiv beeinflussen und Veränderungen initiieren.

Dass viele von uns aus dem bereichen Tanz und Design kommen beeinflusst natürlich unsere Projekte, aber wir sind grundsätzlich offen für jede Form der Ausdrucksweise. Startpunkt für unsere Projekte sind meist Themen, die wir mit anderen teilen, oder die wir mit den Menschen aus unserem Umfeld gemeinsam bearbeiten wollen. Wir laden alle dazu ein, uns eigene Projektideen vorzustellen."

Was sind die Ziele von Moving Rhizomes?

"Wir wollen unsere Empathie für die Situation der Flüchtlinge in Deutschland verstärken und in Gang bringen. Wir wollen deutlich machen, dass jeder Mensch das Recht hat, nach einer besseren Zukunft zu streben. Wir wollen andere zu aktiver Beteiligung ermutigen, um durch gemeinsame Aktionen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Wir wollen zeigen, dass Diversität eines der wichtigsten Reichtümer im Leben eines Menschen sein kann. Wir wollen Geldmittel sammeln und spenden, um über die Performance hinaus weiter an diesen Zielen zu arbeiten."